Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „SPD vor Ort“ besuchte die SPD Bad Essen die Sultan Murad Moschee (DITIB) in Bad Essen-Linne. An der Besichtigung, die ganz im Zeichen des Mottos der Moschee „Miteinander statt Gegeneinander” stand, nahmen rund 20 Gäste teil, darunter auch Hale Ünlü-Lachmitt und Denil Can Ucar von der SPD-Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt Osnabrück.

Einblick in das Gemeindeleben
Ümit Dumann in seiner Funktion als Vereinsvorsitzender der Sultan Murad Moschee e.V. sowie der Religionsbeauftragte Mehmet Karahan begrüßten die Besuchergruppe und führten durch die Räumlichkeiten.
Die Türkisch-Islamische Gemeinde existiert bereits seit 1979 und nutzte anfangs die ehemalige Krietenstein-Mühle in Linne für ihr Gemeindeleben. Heute umfasst das gegenwärtig genutzte Vereinsgelände an der Buerschen Straße neben Gebetsräumen, sanitären Anlagen und einer Cafeteria auch einen großen Spielplatz, Wiesenflächen, einen Wintergarten und eine Terrasse.

Starke Wurzeln und vielfältiges Engagement
Gegenwärtig zählt die Gemeinde rund 320 Mitglieder. Neben den täglichen Gebeten bietet sie Koran-Kurse für Kinder an, betreibt Jugendarbeit und organisiert zu religiösen Festen auch gemeinsame Grillabende. In den hellen Gebetsräumen entstand ein offener Dialog zu Glaubensfragen, zur Architektur und Ausstattung der Moschee. Bewundert wurden die kunstvollen Holzarbeiten an Kanzel und Vorbeterplatz, die eigens aus der Türkei importiert wurden. Viele Arbeiten am Gebäude führen jedoch auch Betriebe aus der Region aus – ein gutes Beispiel für die enge Vernetzung der Gemeinde mit Bad Essen.

LEADER-Projekt stärkt Begegnung und Gemeinschaft
Besonders hervorgehoben wurde von den Gemeindevertretern das aktuell laufende LEADER-Förderprojekt, das sich bereits in der Umsetzung befindet und mit dem das Gemeindezentrum weiter aufgewertet werden wird: So entstehen eine Outdoor-Küche sowie zusätzliche Sitzgelegenheiten, weiterhin werden eine zentrale Musikanlage sowie ein neuer Basketballkorb installiert. Ziel dieser Maßnahmen ist es, das Gelände noch attraktiver zu gestalten und bewusst als offenen Begegnungsort für alle Menschen zu öffnen – sei es für Familien, Feste oder für zufällig vorbeikommende Spaziergänger und Radfahrer. Die Vereinsanlage ist schon heute ein beliebter Treffpunkt für Familien und wurde in der Vergangenheit regelmäßig auch von Schulen genutzt. Ein fester Bestandteil ist zudem das jährlich stattfindende Internationale Kinderfest, das Kindergärten und Schulen einbindet und den interkulturellen Austausch stärkt. Auch die seit vielen Jahren etablierte Blutspendenaktion mit dem DRK trägt zum Zusammenhalt und zur Gesundheitsversorgung in der Region bei.
Neues Grabfeld für muslimische Bestattungen in Bad Essen
Zum Abschluss des Besuches lud die Moschee zu Cay (Türkischer schwarzer Tee), Gebäck und Kuchen zum interkulturellen Austausch ein. In großer Runde wurde lebhaft über Gemeinsamkeiten und das gute Miteinander diskutiert. Dumann betonte während des interkulturellen Austauschs das Motto der Moschee: „Miteinander statt Gegeneinander“.

Dabei kam auch das Thema muslimische Bestattungen in Bad Essen zur Sprache. Auf dem Friedhof in Lintorf soll ein Grabfeld eingerichtet werden, das ortsnahe Beisetzungen ermöglicht. Damit entfällt künftig für viele Familien die Notwendigkeit, Verstorbene im Ausland beizusetzen. „Der Wunsch, verstorbene Verwandte näher am eigenen Wohnort zu beerdigen, zeigt, dass die Menschen in Bad Essen ihre Heimat gefunden haben“, sagte Klaus Haasis, Pastor a.D. und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Marketing, Tourismus, Kultur, öffentliche Einrichtungen und Finanzen. SPD-Ortsvereinsvorsitzende Silke Depker betonte: „Als SPD Bad Essen haben wir diese Idee im Gemeinderat unterstützt und politisch mit auf den Weg gebracht – als deutliches Zeichen für Zugehörigkeit, Integration und gelebtes Miteinander.“ Der Gemeinderat hatte dafür jüngst die Friedhofssatzung geändert und so die rechtliche Grundlage für das neue Grabfeld geschaffen.
