01. Juli 2024 Thema: Aktuelles, Familie Von Frank Wobig
Bad Essen/Bohmte In den drei Gemeinden des Altkreises Wittlage leben gegenwärtig rund 40.000 Menschen. Mit der Entscheidung der Geschäftsführung der Niels-Stensen-Kliniken, das Krankenhaus St. Raphael in Ostercappeln zum August 2025 zu schließen, werden diese Menschen in Zukunft von einer adäquaten zentralen medizinischen Grund- und Regelversorgung weitgehend abgeschnitten. Neben den ambulanten und stationären Behandlungen betrifft dies sowohl die palliative Pflege, als auch die zeitkritische notfallmedizinische Versorgung.
Mit ihrer Entscheidung konterkarieren die Niels-Stensen-Kliniken das sich selbst gegebene Leitbild: Attribute wie „menschlich, kompetent, christlich“ scheinen angesichts der jüngsten Entwicklungen lediglich werbewirksame Lippenbekenntnisse zu sein. Dies wurde nicht zuletzt auch beim „Bürgerdialog“ in der St. Lambertus-Kirche in Ostercappeln deutlich, wo Vertreter der Niels-Stensen-Kliniken gegenüber betroffenen Mitarbeitenden sowie Bürgerinnen und Bürgern aus den drei Altkreisgemeinden ihre Weigerung unterstrichen, eine wie auch immer konstituierte Weiternutzung des St. Raphael als Krankenhaus oder Gesundheitszentrum in Erwägung zu ziehen. Im Gegenteil: Der Krankenhausstandort Ostercappeln soll von der Landkarte getilgt werden! Die Infrastruktur im Altkreis Wittlage wird mit der Schließung des St. Raphael in Zukunft somit bedeutend schlechter aufgestellt sein. Gerade für eine immer älter werdende Gesellschaft im ländlichen Raum mit wachsendem Bedarf an medizinischer Versorgung werden die Folgen, vor allem durch die schlechte Erreichbarkeit der weit entfernten Krankenhäuser in Osnabrück und Lübbecke (Espelkamp), sehr deutlich spürbar sein.
Die SPD Bad Essen und SPD Bohmte sehen die Niels-Stensen-Kliniken als Betreiber des Krankenhauses St. Raphael in der Pflicht, ihrer sozialen Verantwortung gegenüber den Menschen im Altkreis Wittlage gerecht zu werden und sich Gesprächen für eine Weiternutzung des Krankenhauses in Ostercappeln nicht weiter zu verschließen!
Wir fordern Landrätin Anna Kebschull, wie auch alle Bundes-, Land- und Kreistagsabgeordneten aus Stadt und Landkreis Osnabrück, auf, sich explizit für die zentrumsnahe medizinische Grund- und Regelversorgung, sowie die Sicherstellung einer schnellen, adäquaten notfallmedizinischen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Wittlager Land einzusetzen. Dafür bieten wir hiermit unsere konstruktive Zusammenarbeit an.