08. Juni 2021 Thema: Sicherheit Von Timon Lachmann
Die letzten Jahre haben gezeigt, dass der Bevölkerungs- und Katastrophenschutz wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt werden muss. Sei es, um gegen die steigende Gefahr von Wald und Vegetationsbränden, Stürmen, Hochwasser nach Starkregen, Stromausfällen oder eben gegen die aktuelle Corona Pandemie gerüstet zu sein.
Grundsätzlich ist der Bevölkerungs- und Katastrophenschutz Aufgabe von Bund und Ländern. Der Bund hat hierfür das BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) aufgebaut. Das BBK ist zuständig für den Bevölkerungsschutz im Verteidigungsfall und stellt hierfür die Bundespolizei, die Bundeswehr und das THW auf und unterhält diese. Auch das Unterhalten von Schutzräumen, Hilfskrankenhäusern, etc. obliegt dem BBK. Die Länder sind für den Katastrophenschutz zuständig. Hierfür werden Katastrophenschutzeinheiten aufgestellt, die aus den Feuerwehren und den Hilfsorganisationen bestehen. Bei uns in Bad Essen ist das die Kreisfeuerwehrbereitschaft, an der sich unsere Gemeinde Feuerwehr mit 3 Fahrzeugen aus 3 Ortsfeuerwehren beteiligen. Des Weiteren wird ein Fahrzeug für Spezialeinsätze, wie z. B. für den Umweltschutz oder für Bahnunglücke, landkreisweit abgestellt.
Einen wichtigen Beitrag leistet auch das DRK Bad Essen und die DLRG Obere Hunte mit ihren Standorten in Lintorf und Bohmte, die mit ihren Schnelleinsatzgruppen und Bereitschaften die technischen Fähigkeiten zur Versorgung und Behandlung der Bevölkerung mitbringen. Damit all das gelingt ist Kommunikation das Wichtigste. Und auch hier sind es wieder ehrenamtliche Helfer aus unserer Gemeinde, die im Notfall mit einem Notstromaggregat in den Einsatz fahren und den Betrieb eines Sendemastes für den Funk der Einsatzkräfte aufrecht zu halten. Hier leistet Bad Essen bereits einen überdurchschnittlichen Beitrag auf Landes- und Kreisebene.
Was können wir in Bad Essen noch besser machen? Diese Frage möchten wir uns stellen und haben bereits einige Ideen und Szenarien erarbeitet.
Szenario Blackout: Die Bevölkerung muss mit Lebensmitteln versorgt werden, braucht warme Schlafunterkünfte und den Landwirten muss es ermöglicht werden ihre Milchkühe zu melken, da diese ohne gemolken zu werden qualvoll verenden würden.
Szenario Hochwasser: Menschen deren Zuhause überflutet ist, müssen versorgt und in einer Unterkunft untergebracht werden. Umweltschäden durch Heizöl etc. müssen verhindert werden.
Szenario Sturmschaden: Sicherung von herabstürzenden Trümmerteilen wie z.B. Dachziegel und das Beseitigen von abgerissenen Stromleitungen und umgestürzten Bäumen.
Szenario Pandemie: Versorgung der Bevölkerung mit Mund-Nasen-Masken, Desinfektionsmittel, Medizinischen Geräten etc.
Szenario Wald und Vegetationsbrand: Umweltschaden minimieren, Schutz von Menschen und Gebäuden
Wir werden in Zusammenarbeit mit einem externen Berater für Bevölkerungs-und Katastrophenschutz erarbeiten, inwieweit eine Bevorratung von z.B. Feldbetten, Nahrungsmittel, OP-Masken, Desinfektionsmittel, Sandsäcke etc. sinnvoll und notwendig ist. Auch müssen wir sicherstellen, wie wir uns ohne Strom versorgen können. Wir werden prüfen welche Gebäude mit Notstrom versorgt werden müssen, um im Notfall große Teile der Bevölkerung zu versorgen. Des Weiteren stellt sich die Frage, wie die Bevölkerung gewarnt werden könnte.
Es gibt nicht den 100 %igen Schutz, aber wir wollen dicht dran kommen!
Den 100 %igen Schutz wird es nicht geben, aber mit einem guten Konzept, einer optimalen Bevorratung von Material und der Schaffung der benötigten Infrastruktur in Zusammenhang mit entsprechenden Übungen kommen dicht dran. Versprochen!