Bad Essener SPD-Frauen besuchen Frauenfrühstück der Gleichstellungsbeauftragten.
Viermal im Jahr wird in Bad Essen das Frauenfrühstück durch Anke Hamker, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Bad Essen, organisiert. Dabei wird jedes Mal ein bestimmtes Thema aufgegriffen und zu diesem informiert. Zuletzt fand das Frauenfrühstück unter dem Titel: „Wir unterstreichen……. NEIN! zu häuslicher Gewalt“ statt, an dem neben vielen interessierten Frauen auch wir SPD-Frauen teilgenommen haben.
Nach dem geselligen Frühstück führte Maike Ahlrichs, Kriminalhauptkommissarin und Ansprechperson für den polizeilichen Opferschutz bei der Polizeiinspektion Osnabrück, durch einen sehr interessanten Vortrag zum Thema Gewalt. Zunächst wurde einmal die Frage geklärt, was ist eigentlich „Häusliche Gewalt“? „Häusliche Gewalt“ beinhaltet alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt und umfasst familiäre sowie partnerschaftliche Gewalt. Geschlecht, Alter und Herkunft spielen dabei keinerlei Rolle. Körperliche und sexuelle Gewalt ist für viele sicherlich ein Begriff, doch die psychische Gewalt fordert nähere Erklärungen. Sie wird unterteilt in drei Arten: Soziale, finanzielle und digitale Gewalt. Darin finden sich z. B. Isolation, Kontrolle sozialer Kontakte, Finanzkontrolle, Cybermobbing, Stalking sowie Beleidigungen, Drohungen, Erpressung und das Verbreiten von Gerüchten im Internet wieder.
Wo gibt es Hilfe? Da gibt es viele Möglichkeiten: Beratungsstellen von Diakonie und Caritas, Frauenhäuser, Weisser Ring, Stiftung Opferhilfe, Migrationsberatungsstellen, Gleichstellungsbeauftragte, Polizei und Frauennotruf sind nur ein Auszug aus der guten Vernetzung im Osnabrücker- und Wittlager Land.
Was sagt die Statistik? Wie viele Fälle von „Häuslicher Gewalt“ sind in der Gemeinde Bad Essen bekannt? Laut Statistik der Polizeidirektion Osnabrück sind in 2022 im Landkreis Osnabrück 785 Fälle bekannt geworden. Im PK (Polizeikommissariat) Bramsche, zu dem Bad Essen gehört, sind es 243 Fälle gewesen. Genau lässt sich die Frage also nicht beantworten. Aber unter dem Aspekt, dass die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher ist, sind es definitiv viel zu viele Fälle.
Gewalt gegen Frauen ist also ein ernstes Problem, das angegangen werden muss. Wir müssen als Gesellschaft zusammenarbeiten, um Bewusstsein zu schaffen, Prävention zu fördern und Unterstützung für diejenigen anzubieten, die von Gewalt betroffen sind. Es gibt verschiedene Organisationen und Hilfsangebote, die Frauen in solchen Situationen unterstützen können.
Uns als SPD Bad Essen ist es wichtig dieses Thema zu enttabuisieren, dafür zu sensibilisieren und gleichzeitig die Arbeit unserer Gleichstellungsbeauftragten zu unterstützen. Betroffene müssen wissen, dass sie nicht alleine sind und dass es Hilfe gibt. Zudem ist es wichtig, dass wir die Augen offenhalten, Flagge zeigen und den Mund aufmachen, wenn wir Missstände feststellen.
Bildunterschrift Foto: Maren Schlüter, Doris Kretschmer-Wurps und Silke Depker von der SPD Bad Essen zeigen klare Kante mit der Gleichstellungsbeauftragten Anke Hamker und Kriminalhauptkommissarin Maike Ahlrichs. (Foto: Carina Bergmann)