15. August 2021 Thema: Aktuelles Von Silke Depker
Fünf Jahre Bürgerinitiative gegen die B 65 neu: Vor dem Hintergrund der anstehenden Wahlen auf kommunaler und Bundesebene hatte die Initiative die SPD-Bundestagskandidatin im Wahlkreis Osnabrück-Land, Anke Hennig, den SPD-Landtagsabgeordneten Guido Pott und die örtlichen Bewerber der SPD mit Timo Natemeyer zu einem Ortstermin eingeladen.
Philipp von dem Bussche begrüßte im Namen der Bürgerinitiative die Gäste an der Clamors Allee unweit des Verlaufs der sogenannten „Meldelinie“. Deren Veröffentlichung im Bundesverkehrswegeplan hatte 2016 zu erheblicher Beunruhigung geführt, die unter anderem in der Gründung der Bürgerinitiative mündete. Von dem Bussche verdeutlichte, dass eine neue Bundesstraße durch die Wittlager Landschaft zwischen Stirpe und Wimmer überflüssig und schädlich sei. Mit der bestehenden B 65, der A 30 im Süden und der L 770 im Norden sei die Ost-West-Relation bereits sehr leistungsfähig erschlossen.
„Ich kann Ihr Anliegen verstehen und werde es mit meinen Möglichkeiten unterstützen“, erklärte die Bundestagskandidatin Anke Hennig. Sie sehe keinen Mehrwert für die Region, während im Gegenzug eine massiver Einschnitt in die Natur und für die Anwohnerinnen und Anwohner hingenommen werden müsse.
Auch MdL Guido betonte, dass ein Neubau der B65 nicht sinnvoll sei und sagte zu, sich auf Landesebene dafür stark zu machen, dass dieser auch in den kommenden Jahren keine Chancen auf Realisierung erhalte. Zugleich dankte Pott den Mitgliedern der Bürgerinitiative für ihren Einsatz für Umwelt-, Klima- und Wasserschutz sowie den langfristigen Erhalt der Naherholungsregion Bad Essen und gegen den Bau der B65 neu.
Timo Natemeyer konnte aus kommunaler Sicht bestätigen, dass es ein hohes Maß an Übereinstimmung innerhalb der Gemeinde Bad Essen darin gebe, dass eine Verlegung der Bundesstraße über die gesamte Länge scharf abgelehnt werde. „Diese Darstellung im Bundesverkehrswegeplan hat bei der Veröffentlichung vor fünf Jahren für große Unruhe gesorgt und es musste erst wieder Vertrauen geschaffen werden“, so Natemeyer. „Aber wir ziehen alle an einem Strang. Das macht uns stark und wahrnehmbar.“ Die hohe Verkehrsbelastung an der Bundesstraße in Wehrendorf dürfe dennoch nicht vergessen werden. „Die B 65 neu ist dafür aber ein ungeeigneter Ansatz, der der Lösungssuche für Wehrendorf nicht weitergeholfen hat.“