Bereits seit 2019 steht die Sanierung und Erweiterung des Bad Essener Rathauses in der Diskussion des Gemeinderats Bad Essen. In der jüngsten Ratssitzung am 13. Oktober hat sich unsere SPD-Fraktion gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen und Bündnis-C dafür gestimmt, dieses Vorhaben nun endlich voranzubringen.
Das Rathaus besteht aus 3 Gebäudeteilen: Dem historischen Rathausteil, dem alten Amtsgericht und dem Gebäude, in dem jetzt die Polizeidienststelle untergebracht ist. Alle Gebäude sind in den Jahren 1927/1928 gebaut. 1958 wurde das Amtsgericht saniert. 1982 ist der Zwischenbau mit dem Treppenhaus als Übergang zum Amtsgericht hergestellt worden. Dann konnte im Jahr 2017 das direkt angrenzende Gebäude ‚Lindenstr. 39‘ erworben werden, um dort zusätzliche Büroräume und die öffentliche Toilettenanlage einzurichten.
Letzte umfangreiche Investitionsmaßnahme rund 40 Jahre her
Wir haben uns gefragt, welche Probleme und Handlungsnotwendigkeiten sich denn über die Jahre ergeben haben. Dazu finden sich gleich mehrere Antworten:
- Der Bedarf für zusätzlichen Raum ist gestiegen – Unter anderem durch die Wahrnehmung von Aufgaben des Landkreises vor Ort,dem Ilek-Regionalmanager oder dem Ordnungsaußendienst
- Raumgrößen entsprechen zum Teil nicht den Vorgaben der Arbeitsstättenrichtlinie
- Vorhandene Mängel bei Brandschutz und technischen Ausstattungen
- Die fehlende Barrierefreiheit – Barrierefrei ist nur das Erdgeschoß
- Der dringende Bedarf an energetischer Sanierung – zur Entlastung der Umwelt und für einen guten Klimaschutz
- Zusätzliche Sanitärräume und fehlende Besuchertoiletten
- Ein größerer Sitzungssaal
Klar ist, der Bedarf hat sich über die Jahre angehäuft, ist groß und muss gedeckt werden.
Ein besonders wichtiger Aspekt ist, bei allen Überlegungen, auch die Schaffung einer guten und zeitgemäßen Arbeitsumgebung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus zu schaffen.
Alle Möglichkeiten diskutiert
Im Laufe der vergangenen Monate sind dem Gemeinderat verschiedene Modelle mit Berechnungen für die voraussichtlichen Kosten in unterschiedlichen Gremien vorgestellt worden. Als Ergebnis ist dann 2021 im Verwaltungsausschuss zusammengefasst worden, dass alle Gruppen und Fraktionen dem, zu dem Zeitpunkt vorliegenden Konzept zum Rathausumbau und zur Sanierung, zustimmen können.
In den darauffolgenden weiteren Beratungen, unter anderem bei der Klausurtagung des Gemeinderates, sind unterschiedliche Modelle der Herangehensweise vorgestellt worden. Vom kompletten Abriss, ausgenommen des denkmalgeschützten Gebäudes, bis hin zum Erhalt aller bestehenden Gebäude. Natürlich auch mit einer Kostenkalkulation, die in diesem Jahr nochmal angepasst wurde. Dabei ist auch ein kompletter Neubau an anderer Stelle diskutiert worden.
Das Rathaus gehört in die Mitte des Gemeindelebens
Für uns in der SPD/Bündnis 90-Die Grünen/Bündnis-C-Gruppe stand nach vielen Gesprächen und Beratungen fest, dass wir das Rathaus an seinem Platz in der Mitte der Ortschaft und damit in der Mitte des Gemeindelebens belassen wollen.
Ebenso haben wir uns dafür entschieden, neben dem denkmalgeschützten Rathaus, auch das alte Amtsgericht zu erhalten und zu sanieren. Da sollen, auch gerade für die energetische Sanierung Fördermöglichkeiten geprüft werden. Das Gebäude Lindenstr 39 und Gartenstr. 11 (Polizeidienststelle) sollen abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Altes erhalten und mit dem Neuen verbinden
Die Entscheidung die beiden ortsbildprägenden Gebäude zu erhalten und mit einem Neubau zu kombinieren, ist für uns auch im Hinblick auf Bad Essen als Cittaslow ein wichtiges Zeichen – Altes erhalten, mit dem Neuem verbinden und damit unser Rathaus mit all seinen Funktionen fit für die Zukunft zu machen. Bei den weiteren Schritten zur Auswahl eines Planungsbüros ist es uns wichtig, gemeinsam im Rat zu entscheiden, auch wenn wir mit unterschiedlichen Vorstellungen in die Beratungen gehen werden.